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Thai-Gerichte und Wein - geht das überhaupt?

Oder wäre nicht ein kühles Bier viel besser? Zugegeben, Bier oder auch ein Grüntee funktionieren häufig sehr gut mit den meisten thailändischen Spezialitäten. Aber auch gewisse Weine können hervorragend mit dieser Art von Küche harmonieren und das kulinarische Erlebnis nicht nur begleiten, sondern sogar verbessern. Besonders halbtrockene oder süsse Weissweine passen hierbei sehr gut, da sie auch gegen süsse Zutaten und die thailändische Schärfe gut bestehen. Aber sehen Sie selbst.

Suppen

Die thailändische Küche ist sicherlich bekannt für ihre Suppen. Viele davon spielen mit der Kombination scharf/sauer oder süss/scharf. Obwohl Suppen schwierig mit Wein zu kombinieren sind (vor allem wegen ihrer flüssigen Konsistenz, die eine weitere Flüssigkeit – also Wein – als Kombination überflüssig erscheinen lässt), so gibt es immer wieder sehr gelungene Beispiele. Für thailändische Suppen sollte auf die Schärfe, wie auch auf die Konsistenz der Suppe geachtet werden. Dickere Suppen (z.B. mit Kokosnussmilch) lassen sich besser mit leichten, trockenen oder halbtrockenen weissen Weinen, wie zum Beispiel einem Sauvignon Blanc aus der neuen Welt kombinieren. Dies verhält sich bei flüssigen Suppen genau umgekehrt, das heisst, eher körperbetonte Weine wie Johannisberg oder Sherrys passen gut.

Thailändische Currys

Das Spezielle hier ist sicherlich die Verwendung von Kokosnussmilch für die Sauce und das Zusammenspiel von süss und scharf. Hierbei empfiehlt sich ein halbtrockener Riesling, welcher sowohl die Süsse kontert, dank seiner frischen Säure auch die Chillies entschärft und mit seinen vielfach exotischen Aromen auch sonst dazu passt. Ist das Curry ein bisschen weniger scharf, dafür noch eine Spur süsslicher, passt auch ein Gewürztraminer oder ein nicht allzu süsser Amigne hervorragend. Ein trockener Weisswein hingegen ist hier wegen des Zuckers im Gericht nicht zu empfehlen, da dieser den Wein sauer und wässrig erscheinen lässt.

Pad Thai

Sicherlich eines der beliebtesten Rezepte aus Thailand. Dominierend hierbei sind die Stärke der Nudeln, aber auch die Aromen von Erdnuss, Koriander und dem verwendeten Gemüse. Ein mildes Pad Thai harmoniert sehr gut mit einem trockenen Pinot Gris aus dem Elsass oder einem körperreichen Weisswein aus dem Mittelmeerraum, wie z.B. einem Rolle (Vermentino) aus der Provence. Auch Roséweine wie ein Dôle Blanche passen einwandfrei.

Satay

Ursprünglich ein indonesisches Gericht, aber auch in Thailand verbreitet, stechen hier vor allem die Aromen der Erdnussmarinade heraus. Trockene, frische Weissweine, mit einem Hauch von exotischen Fruchtnoten ausgestattet, können hier sehr gut harmonieren. Walliser Heida, Albariño aus Spanien oder ein Chardonnay aus Kalifornien wären hier die Favoriten.

Fischgerichte Während bei Currys süsslich und scharf dominieren, kommt bei vielen thailändischen Fischgerichten noch salzig dazu. Hier ist es wichtig, dass der Wein eine relativ hohe Säure und/oder Mineralität aufweist, um den Gaumen entsprechend «reinigen» zu können. Gleichzeitig gilt auch hier der Grundsatz, je süsser die Sauce, desto süsser der Wein. Halbtrockener Johannisberg oder Petite Arvine wären hier interessante Varianten.

Und Rotweine? Ja, für Fortgeschrittene (oder Weisswein-aus-dem-Weg-Geher) sicherlich auch eine Möglichkeit. Wichtig wäre, dass der Wein nicht zu viele oder aggressive Tannine, keine zu starken Holznoten und auch eine nicht allzu hohe Säure aufweist. Ein mittelschwerer Körper, füllige Fruchtaromen und vielleicht eine leichte Würze hingegen sind sicherlich willkommen. Kandidaten wären vor allem Weine aus der neuen Welt, wie ein fruchtiger Merlot, ein Zinfandel, ein reifer Syrah oder auch ein Primitivo können zu thailändischen Rinds- und Schweinefleischgerichten eine ausgezeichnete Option sein.

Dann wünschen wir Ihnen schon einmal ein fröhliches Ausprobieren und Entdecken der thailändischen Küche.